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Bridge into life – Im Interview mit Wolfgang Krahé und Heinz-Jürgen Weigt

Wir leben in einer Zeit, die viel von uns abverlangt. Die etlichen Chancen, die wir haben und die Entscheidungsfreiheit unser Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen, ist wunderschön, kann aber auch Anlass für Überforderung sein. In unserer Gesellschaft braucht man ein starkes “ich” um alle Entscheidungen, die wir heutzutage treffen müssen, mit Leichtigkeit zu fällen. Nie war so viel möglich und nie war es so schwierig sich zu entscheiden.

Immer häufiger ist es der Fall, dass der Einzelne unter all dem Druck zu zerbrechen vermag und erst eine Depression, oder ein Burn-out, die nötige Ruhe bringt, um in kleinen Schritten wieder die nötige Lebensenergie für den Alltag aufzubringen. Die Autoren Wolfgang Krahé und Heinz-Jürgen Weigt beschreiben in ihrem Buch “Mein erschöpftes ich” eine ganzheitliche Sichtweise auf Burn-out und eröffnen dem Leser neue Wege mit ihrer Lebenssituation umzugehen. Auch ganzherzig hat schon vor einiger Zeit über das Buch berichtet. Die beiden Autoren schreiben allerdings nicht nur über die Themen, sondern geben auch Bridging-Seminare, bei denen sie den Teilnehmer zu einem neuen Zugang zu ihrer Lebensenergie verhelfen. Ich durfte den beiden Fragen zu ihrer spannenden Arbeit stellen, die ich heute mit euch teilen möchte.

Ganzherzig (G): Bitte erzählen Sie uns von Ihnen! Wie sind Sie dazu gekommen, zusammen zu arbeiten?

Wolfgang Krahé (WK): Heinz-Jürgen Weigt und ich sind seit über 20 Jahren miteinander befreundet. Schon früh haben wir festgestellt, dass wir uns gern über unsere sehr unterschiedlichen beruflichen Welten austauschen. Ich selbst bin Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Heinz-Jürgen arbeitet als Organisationsberater und Senior Coach.

Heinz-Jürgen Weigt (HJW): Das stimmt. Nach meinem Studium der Ingenieurswissenschaften war ich in verschiedenen Aufgaben im Management tätig. Mit Bridge into Life haben Wolfgang und ich ein interdisziplinäres Beratungsunternehmen gegründet, dessen Hauptinteresse darin besteht, Einzelne und Organisationen dabei zu unterstützen, ihr persönliches Potenzial zu erkennen und so viel wie möglich davon in ihrem Leben zu verwirklichen.
WK: Inzwischen haben wir gemeinsam zwei Bücher geschrieben, in denen wir das wesentliche verbindende Element unserer Arbeit, nämlich die Psychologie der Begegnung und dem Fließen der Lebensenergie, ausführlich schildern. Um diese Inhalte intensiv erlebbar zu machen, haben wir begonnen, Seminare durchzuführen. Unser derzeit wichtigster Seminarzyklus ist das Bridging.

G: Seit einigen Jahren geben Sie gemeinsam diese Bridging-Seminare. Was genau bedeutet Bridging und was erwartet mich in einem Seminar?

HJW: Bridging ist abgeleitet von dem englischen Wort für Brücke: bridge. Man könnte Bridging also übersetzen als „Brückenbauen“ oder „Bezüge herstellen“. Es geht darum, Verbindungen daraufhin zu untersuchen, wie stark oder wie schwach sie sind. Ziel ist es, Verbindungen zu knüpfen. Oder im umgekehrten Fall, wenn Verbindungen sich als Verstrickungen entpuppen, diese zu lösen. Das betrifft zum einen die zwischenmenschliche Begegnung, zum anderen das Fließen von Lebensenergie.

WK: In den Bridging Seminaren widmen wir uns diesen Themen auf drei existenziellen Ebenen, die wir die drei Brücken nennen. Die erste Brücke ist die Brücke zu mir selbst. Bridging 1 fokussiert darauf, wie weit ich in der Lage bin, mir selbst zu begegnen, mich zu ertragen, mich selbst angemessen zu erkennen und zu versorgen. Dabei spielt es eine große Rolle festzustellen, inwieweit meine Lebensenergie auf der Ebene der einzelnen Chakren frei fließen kann, oder eben gehemmt oder gar blockiert ist. Wenn ich mit mir selbst gut verbunden bin, kann ich mich im nächsten Schritt einem Du zuwenden. Das ist das Thema von Bridging 2. Beim Bridging 3 erweitert sich mein Fokus auf ein größeres Ganzes. Das kann die Firma, die Familie oder auch das ganze Universum sein.

HJW: Wir entwickeln Bridging kontinuierlich weiter. Seit zwei Jahren gibt es das Bridging 4. Diese nächste Stufe beschäftigt sich mit der Hingabe an das Dasein. Es darum geht, auf allen existenziellen Ebenen achtsamer, ehrlicher zu werden und mit immer weniger Widerstand, das was ist, anzunehmen und zu bejahen.

WK: In den Bridging Seminaren gestalten wir zunächst eine Gruppenatmosphäre, die viel Schutz bietet und die Teilnehmer ermutigt, neue Schritte zu sich selbst und zu anderen auszuprobieren. Wir arbeiten viel mit Energie. Dabei helfen uns dynamische Meditationen, die meist in direkter Weise die einzelnen Chakren aktivieren. Und wir legen großen Wert darauf, dass alles, was in den Meditationen zum Klingen gebracht wird, für jeden einzelnen auch soweit integriert ist, dass er nach dem Seminar gut in seinen Alltag zurückkehren kann – ohne das Erlebte wieder zu verdrängen aber auch ohne es überzubewerten. Wenn Du an allen vier Bridging Seminaren hintereinander teilnimmst, bedeutet das, dass Du etwa ein Jahr Deines Lebens investierst, um Dir selbst deutlich näher zu kommen, Dein eigentliches Potenzial zu öffnen und damit Deinen Bezug zur Welt, besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen enorm zu vertiefen und zu erweitern.

G: Für wen sind die Seminare geeignet und welchen Nutzen kann ich daraus ziehen?

HJW: Die Teilnehmer kommen aus allen sozialen und Bildungsschichten. Und die Altersspanne reicht von 20 bis 75 Jahre. Die einzige wirklich relevante Voraussetzung ist, dass Du eine gewisse Bereitschaft dafür hast, Dich mit Deiner eigenen Lebensenergie auseinanderzusetzen und anderen zu begegnen, die dies auch tun. Wenn jemand noch gar keine Vorerfahrungen mit Selbsterfahrungsgruppen hat, kann es sehr hilfreich sein, mit Wolfgang oder mir ein Vorgespräch zu führen. Aber auch ohne Gespräch ist es immer wieder beeindruckend, wie schnell unterschiedlichste Menschen in der Lage sind, sich auf das Seminarangebot einzulassen. Jeder wird in seiner Weise in seinen eigenen seelischen Prozess eintreten, der ihn zu mehr Bewusstheit, mehr Stärke und einem besseren, realistischen Selbstwert führt.

G: Sie arbeiten ähnlich wie im Yoga mit der Chakrenlehre und helfen Ihren Seminarteilnehmern bestehende energetische Blockaden aufzulösen und innere Reinigungsprozesse in Gang zu bringen. Wie kommt es denn im Vorfeld zu solchen Blockaden?

WK: Die Ursachen von energetischem Mangel oder von Blockadestörungen sind außerordentlich vielfältig. Es fängt schon damit an, dass alle Menschen von Natur aus einen unterschiedlichen Energielevel in den einzelnen Chakren haben. Das ist ähnlich wie beim Yoga: Jeder ist auf seine Art gelenkig und Yoga muss ihn da abholen, wo er steht.
Eine zweite wichtige Ebene ist die Entwicklung in früher Kindheit und Jugend. Wer ohne Liebe aufwächst, wird sich wahrscheinlich schwertun, sein Herz zu öffnen. Ein Elternhaus, das die Sexualität dämonisiert, leistet sicher keinen konstruktiven Beitrag für die Entwicklung eines üppig fließenden Sexualchakras. Wo singen, schreien und laut sprechen verboten sind, wird die Kehle einiges an Gehemmtheit entwickeln.
Ein dritter Entwicklungsstrang von Blockaden ergibt sich aus Traumatisierungen bzw. aus Beziehungsenttäuschungen. Sie führen zu Verstrickungen, unbewältigten Trennungen oder Entmutigung. Das kann wiederum einen Rückzug und damit eine Schwächung der Beziehungsfähigkeit zur Folge haben.

HJW: In unserem Buch: „Mein erschöpftes ich“ beschreiben wir anhand einer Fülle von Beispielen, wie Blockaden ganz konkret beim jeweiligen Chakra entstehen können und welche Konsequenzen sie haben. Wir beschreiben aber auch, dass abgesehen von der Blockade auf der Ebene des eigenen Chakrensystems die Interaktion unserer Chakren mit denen unseres Gegenübers und denen unserer Welt in unterschiedlichem Ausmaß blockiert sein kann. Gerade solche Blockaden führen nicht nur zu einem traurigen Gefühl, nicht im Fluss zu sein, sondern hier entsteht ein Gefühl von Isolation, existenzieller Einsamkeit und Sinnlosigkeit.

G: Welchen Einfluss hat die Lebensenergie auf mein Wohlbefinden und darauf, wie ich meinen Alltag gestalte?

WK: Positiv ausgedrückt kann man sagen, dass ich mich umso wohler in meinem Leben fühle, je reicher mein Reservoir an Lebensenergie ist, je freier diese fließen kann und je besser ich meine eigene Lebensenergie annehmen kann und mich in meiner Mitwelt damit angenommen fühle.
Man kann sich leicht vorstellen, dass sich jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht, also ein kräftiges Basischakra hat, sicherer fühlt, als jemand dem dies fehlt. Genauso klar ist es, dass ein Mensch, der über ein kraftvolles, lebendiges und kreatives Sexualchakra verfügt, wesentlich glücklicher ist, als jemand, dem dies fehlt. Ein kräftiger Solarplexus bedeutet eine klare selbstbewusste Identität. Letztendlich entscheidet über unser Glück die Frage, ob wir aus vollem Herzen, also auf der Grundlage eines kraftvollen Herzchakra leben. Wenn die Kehle offen ist, fühlt man sich nicht kleinlaut. Wer Visionen hat, also ein offenes drittes Auge, verzweifelt selten am Sinn des Lebens. Ein besonderes Glück ist es, wenn ein offenes Scheitelchakra uns den Bezug zu spirituellen Welten öffnet, die über uns hinausgehen und die frei sind von religiösen Fesseln.

G: Was raten Sie Menschen, die gerne an einem Seminar von Ihnen teilnehmen möchten, aber Hemmungen oder Ängste haben, sich in einer Gruppe von fremden Menschen zu öffnen?

WK: Zunächst mal sage ich diesen Menschen, dass Ängste vor einem Bridging Seminar ganz normal sind. Ich kenne diese Ängste aus meinem eigenen Leben und habe mit zahllosen Teilnehmern darüber gesprochen. Wahrscheinlich gehört es zu unserer Natur, dass wir immer dann Angst haben, wenn wir im Begriff sind, eine neue Ebene, einen neuen Raum oder auch eine neue Bewusstseinsstufe zu betreten. Diese Angst hilft uns, achtsam zu sein und vorsichtig – und das ist doch gut so. Gleichzeitig ist es natürlich sehr viel besser, sich den Herausforderungen des Daseins zu stellen, als sie zu vermeiden.

HJW: Wir bemühen uns im Bridging darum, eine freundliche und warmherzige Atmosphäre zu erschaffen, in der die Teilnehmer schnell spüren, dass hier viel Aufmerksamkeit darauf angewandt wird, dass sie gut geschützt sind. Fast immer ist es so, dass spätestens zwei Stunden nach Seminarbeginn auch beim Letzten die Angst so gut wie verschwunden ist. Selbstverständlich respektieren wir die Grenzen jedes Einzelnen vollständig. Gleichzeitig besteht aber immer die Einladung, diese Grenzen wie ein elastisches Band zu verstehen und eventuell, wenn man selbst es für richtig hält, dieses Band ein wenig zu dehnen, ohne es zu zerreißen.

G: Wie kann ich die neugewonnene Lebensenergie möglichst nachhaltig und langfristig in meinen Alltag integrieren?

WK: Jeder weiß, dass die Energie selbst aus dem faszinierendsten Seminar im Lauf im Alltag wieder nachlässt. Das ist normal und vermutlich unabänderlich. Dennoch ist es gerade bei Bridging Seminaren so, dass manche Teilnehmer die Erfahrung machen, dass sie im Seminar eine Türe geöffnet und einen neuen Erlebnisraum betreten haben. Selbst wenn die Türe sich wieder schließen sollte, bleibt doch das Wissen, was hinter dieser Türe ist. Dieses Stück mehr an Bewusstheit ist unvergänglich und lässt uns daran denken, dass unsere Energie fließen kann und wie sich meine Kraft anfühlt. In dieser Hinsicht verändern Prozesse, wie sie im Bridging stattfinden, unser Leben für immer. Das veränderte Bewusstsein wird meinen Alltag auf jeden Fall prägen und verwandeln.

G: Was war das bewegendste Erlebnis, dass Sie aus einem Ihrer Seminare mitgenommen haben?

WK: Was mich persönlich am meisten bewegt, sind Situationen, in denen ich miterleben und vielleicht auch dabei helfen kann, dass eine Blockade sich auflöst und ein Teilnehmer ein neues wesentliches Stück seiner selbst in Besitz nehmen kann. Eine Gruppe fühlt das sofort und es entsteht eine sehr dichte Atmosphäre von Berührtheit und Verbundenheit. In diesen besonderen Momenten kann man spüren, dass die existenzielle Isolation überwindbar ist. Für mich ist dieses Erlebnis eine sehr tiefe Erfahrung von Glück.

G: Wann findet das nächste Bridging-Seminar statt?

HJW: Der nächste Bridging Zyklus startet am 6. Februar 2015 im Haus Neuglück in Königswinter. Alle Bridging Termine sind immer aktuell auf unserer Homepage www.bridge-into-life.de einsehbar.

-Dieser Artikel ist in Kooperation mit Bridge into Life entstanden. Auf den Inhalt oder die Meinung des Artikels hatte dies aber keinerlei Einfluss.-

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