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One day in India – auf dem Tempfelfest in Hamm

Du hast Indien-Sehnsucht und willst deinem Alltag einen spirituellen Boost geben? Dann lohnt sich ein Ausflug nach Hamm, denn dort findet einmal im Jahr ein außergewöhnliches Tempelfest statt.

Als ich in Indien war gehörten Tempelbesuche für mich zum wesentlichen Tagesprogramm. Die Energie, die in einem Raum entsteht, in dem beinahe rund um die Uhr Rituale ausgeführt und Mantras rezitiert werden, ist einfach eine absolut reinigende und bereichernde Erfahrung. Obwohl ich bei meiner Rückkehr erstmal dachte, sowas gibt’s nur in Indien, weiß ich mittlerweile das stimmt nicht! Es gibt spirituelle Kraftorte, auch hier bei uns in Deutschland. Einen davon, den ich ganz frisch dieses Wochenende kennengelernt habe, ist der Sri-Kamadchi-Tempel in Hamm.

Kamakshi-die Göttin mit den liebenden Augen

Hindu TempelfestUnglaublich aber wahr: Mitten im Ruhrgebiet steht Europa’s größter Hindu-Tempel. Der Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel ist der Göttin “Kamakshi”gewidmet, die vorwiegend von Tamilen aus Sri Lanka, oder Südindien, verehrt wird. Sie ist die Göttin mit den liebenden Augen und es wird gesagt, dass sie einem die Wünsche von den Augen abliest. Einmal im Jahr findet ihr zu Ehren eine große Prozession statt, bei der eine eigens für die Tempelprozession hergestellte Statur auf einem liebevoll geschmückten Wagen den Tempel umrundet.

Die Prozession ist der Haupttag des 14 tägigen Tempelfestes und fand dieses Jahr am 21.06.2015 statt. Nachdem ich von Haustür zum Tempeleingang mit öffentlichen Verkehrsmitteln drei Stunden gebraucht habe, fühlte ich mich  überraschenderweise, als wäre ich gerade mit dem Flieger in Indien gelandet.

Vor dem Tempel wurde eine großer Bazar aufgebaut, bei dem man unter anderem Saris, indische Lebensmittel und Pujautensilien kaufen konnte. Ich schaute mich etwas um, kaufte ein paar Kleinigkeiten und fühlte mich, nachdem die Besuchermassen immer gewaltiger wurden- es waren ca. 15 000 Leute – etwas reizüberflutet.

Selbstkasteiung als Teil der spirituellen Praxis

Hindu Tempelfest
Die Prozession begann um 12 Uhr. Junge Männer, die sich mit Spießen und Haken in Mund und Körper selbstkasteiten führten den Umzug an. Dies sind sogenannte Kavadi-Tänzer, die sich begleitet von Trommelschlägen drei Stunden barfuß in Ekstase tanzten. Einige Männer rollten sich längs auf den Boden hinter den Wagen her und Frauen trugen Feuer- oder Kampfertöpfe auf ihren Kopf, um so ihre Hingabe zum Ausdruck zu bringen.

Auch wenn diese Form der Hingabe für viele von uns unverständlich ist. In Indien sind solche Opferungen größerer, oder kleiner Art, Teil der eigenen spirituellen Praxis. Sie dienen dafür den Göttern danke zusagen, wenn sich ein Wunsch erfüllt hat, oder sind Ausdruck der Liebe zum Göttlichen.

Inside the Temple

Da mir bei dem Anblick allerdings leicht schwindelig wurde, ziehte ich mich für einige Zeit in den Tempel zurück. Obwohl der Tempel hauptsächlich der Göttin Kamakshi gewidmet ist, finden sich dort auch andere Gottheiten, wie Shiva, Ganesha und Murugan.
Murugan ist ein Sohn von Shiva und wird vor allem in Südindien und Sri Lanka verehrt. Nachdem ich alle Gottheiten begrüßte, lehnte ich mich etwas erschöpft an die Tempelwand von Kamakshi und meditierte. Als ich die Augen zu machte, hatte ich das Gefühl die Erde würde beben. Auf einer subtilen Ebene waren nicht nur die unterschiedlichen Qualitäten der verehrten Gottheiten wahrnehmbar, sondern auch der massive Besucherstrom.

Die Rückkehr der Göttin

Hindu TempelfestNachdem ich noch ein bisschen im Tempelshop einkaufte, stellte mich ich um 15 Uhr zum großen Finale auf das Tempelgelände. Die Göttin Kamakshi, die von vielen Hindus drei Stunden mit viel Temperament durch die Straßen gezogen wurde, wurde wieder zurück in ihre Garage gefahren. Da es zum Schluss sehr stark regnete, fiel der Schlussteil etwas komprimierter aus, wie mir ein Gläubiger erzählte. Nach einer wunderschönen Abschlusspuja machte ich mich durchnässt, aber mit neu gewonnener Shakti zurück in die ganzherzig Zentrale.

Fazit: Ein Besuch in Hamm ist, wie ein Kurztrip nach Indien, nur ohne Jetlag und hunderte von Euros für einen Flug auszugeben. Absolut empfehlenswert für alle Indien-Fans und Leute, die sich mehr Spirit im Alltag wünschen. Einen kleinen Vorgeschmack, wie das Ganze live aussieht bekommst du auch in diesem Video hier.

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2 Comments

  • Reply
    Reisefieber
    23. Juni 2015 at 10:41

    Hallo Maria Ma,
    ich bin über Facebook (Facettenreiches Indien) auf deinem Blog gelandet. Das Tempelfest in Hamm steht noch auf meiner Liste. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr. Ich war in Indien und Sri Lanka und liebe Tempel und ihre Atmosphäre.

    Gab es da auch größere Parkplätze (Park & Ride) bei den vielen Massen an Pilgern?
    Werde mal weiter auf deinem Blog stöbern.

    Lieben gruß
    Renaet

    • Reply
      Maria Ma
      23. Juni 2015 at 13:43

      Liebe Renate,

      schön, dass du hierher gefunden hast. Der Tempel ist auch außerhalb der Feierlichkeiten einen Besuch wert.
      Auf der Homepage des Tempels gab es extra einen Hinweis mit den ganzen Parkmöglichkeiten. Da würde ich mich dann nächstes Jahr an deiner Stelle im Vorfeld informieren.

      Liebste Grüße
      Maria

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