Wir sind der Meinung , dass unser yang-lastige Alltag eine Portion Ying vertragen kann. Deswegen starte ab heute ein neues Interview-Format auf ganzherzig: Der Devi-Talk. Immer wieder Freitags berichten inspirierende Menschen über ihren Bezug zur femininen Energie und geben Tipps, wie wir unseren Alltag mit mehr Sanftheit und Hingabe begegnen können.
Als ich letztes Jahr mein Ebook schrieb und mich intensiv mit dem weiblichen Aspekt der Schöpfung auseinandersetzte, wurde mir bewusst, wie intensiv sich viele von uns (inklusive mir) in der männlichen aktivierenden Energie bewegen. Für ein gesundes, harmonisches Leben ist es wichtig, dass wir uns Ruhepausen gönnen, gütig mit uns selbst sind und uns bedingungslos annehmen können. Um diese Eigenschaften in unserem Leben zu stärken, werden wir ihnen hier auf dem Blog mehr Raum und Wertschätzung geben.
Den Anfang macht Natascha, die auf ihrem Blog Yogascha seit 2009 ihre Erfahrungen über die wunderbare Welt des Yoga teilt. Ich kenne Nati seit vielen Jahren. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben gemeinsam studiert und sind irgendwann beide auf dem Yogaweg gelandet. Wenn du im Ruhrgebiet wohnst, lohnt es sich mal bei einer ihrer sanften Yogastunden vorbei zu schauen, bei der du wunderbar und tief entspannen kannst.
Ganzherzig: Wer ist die Devi für dich?
Die Devi ist für mich meine spirituelle Mutter. Vor allem Lakshmi hat eine große Bedeutung für mich, denn als ich in einer Phase war, in der ich die Beziehung zu meiner weltlichen Mutter heilen und neu gestalten musste, habe ich Lakshmi um Unterstützung, Gesundheit und Fülle für diese Beziehung gebeten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Mama und ich auf diesem Weg von der göttlichen Mutter unterstützt und versorgt wurden.
Wie verbindest du dich mit der weiblichen Energie, dem Yin-Prinzip? Hast du ein bestimmtes Ritual?
Na klar, Yin- Yoga! Nachdem ich 30 Jahre meines Lebens ziemlich einseitig in der männlichen Energie verbracht habe, unterstützt mich dieser großartige Yogastil dabei, nun das Gleichgewicht herzustellen. Außerdem bemühe ich mich, jeden Tag dafür dankbar zu sein, ein Wesen in einem weiblichen Körper zu sein und diesen Körper zu ehren, achten und lieben.
Wie schaffst du es Yin und Yang in deinem Leben in Einklang zu halten?
Wie schon geschrieben, hat meine Seele einen riesigen Nachholbedarf an Yin Momenten. Somit warte ich ab, bis diese Nachnährung ausreichend ist und schaue dann, wie ich die beiden Energien in mein Leben integrieren kann.
Was bedeutet für dich Schönheit?
Meine erste Assoziation mit dem Wort Schönheit ist das Wort Natur. Kaum etwas kann mich so berühren, wie die Kunstwerke, die die Natur zaubert. Allein die kleinen und feinen Muster auf einem Blütenblatt können aussehen, wie eine eigene Galaxie. Aber auch ein gutes Foto, ein gemaltes Bild oder ein tolles Kleidungsstück kann dieses Gefühl in mir hervorrufen. Bei Menschen ist Schönheit für mich etwas absolut individuelles. Von Vorgaben oder medialen Idealen halte ich nichts. Es ist eher ein Funkeln in den Augen oder ein schelmisches Grinsen, was ich als schön empfinde.
Bitte beende den Satz „Fülle ist….“
Fülle ist, wenn mich frei und unabhängig fühle. Wenn ich mein Herz mit Selbstliebe nähre, kommt der Rest auf allen Ebenen von allein.
Hast du 3 Tipps für unsere Leser, wie man dem Leben mit mehr Sanftheit begegnen kann?
a) Auf der körperlichen Ebene ist ein toller Rat für mehr Sanftheit, sich beim Duschen achtsam einzuseifen. Das alltägliche Abschrubben ist eher grob. Wenn Du Dir aber einen schönen Schwamm kaufst und Dich sanft massierst, verändert sich die Wahrnehmung sehr stark.
b) Sieh jeden Kritiker als Lehrer.
c) Gib all Deinen Emotionen Raum. Auch Wut, Zorn, Eifersucht und Angst gehören zu Deinem Leben. Ohne Yin gibt es kein Yang und ohne Stille keine Musik.
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