Ich habe es schon mehrfach erwähnt: Ich bin sportmäßig endlich wieder voll am Start. Meine ganze Studienzeit und auch danach habe ich mehrfach die Woche Ausdauersport gemacht. Das war praktisch mein Lebenselixier. Ich hätte mein Jahr in Indien nicht überstanden, wenn ich nicht mehrmals die Woche in dem Tanzstudio um die Ecke den Stress von meiner Seele getanzt hätte.
Bewegung ist für mich genau so wichtig wie Meditation. Für meine persönliche Psycho-Hygiene brauche ich beides. Deswegen habe ich mir vor einem halben Jahr die Intention gesetzt jetzt endlich wieder kompromisslos durchzustarten.
Disziplin over innerer Schweinhund
Gerade am Anfang, in der sich die neue Gewohnheit noch nicht im System manifestiert hat, ist der innere Schweinehund ziemlich kreativ, wenn es darum geht Ausreden zu erfinden. Deswegen ist Disziplin in Form von Selbstkontrolle notwendig, um am Ball zu bleiben. Ich weiß, dass Disziplin oft mit einer gewissen Schwere und Überanstrengung assoziiert wird. Gerade, wenn wir neue Dinge anfangen, oder endlich was durchziehen wollen, sind es überzogene Ansprüche und zu hohe Erwartungen, die sich in Form von einer zu strengen Disziplin zeigen können.
Wichtig ist hier zu erkennen, dass sich dahinter das Gefühl der Angst versteckt, was nicht für, sondern gegen uns arbeitet. Wenn wir unzufrieden mit uns selbst und unserer Lebenssituation sind, brauchen wir das Bewusstsein und die Disziplin, um Veränderungen aktiv anzugehen und durchzuhalten. Wir brauchen aber auch ein Motiv, dass in unseren Werten verankert ist. Die Angst nicht gut genug zu sein, ist da verständlicherweise kein Motor mit langer Lebenskraft.
Disziplin macht zufrieden
Seitdem ich wieder regelmäßig Sport mache, fühle ich mich selbstwirksamer, mental stärker und ausgeglichener. Die Disziplin und die Überwindung, die ich während des Trainings und manchmal auch im Vorfeld aufbringen muss, überträgt sich positiv auf meinen Alltag.
Ich habe mich schon lange nicht mehr so mutig und probierfreudig gefühlt wie in den letzten Monaten. Auch meine Meditationspraxis profitiert davon, denn mit ausgelastetem Körper und ausgeglichenen Hummeln im Hintern ist es einfacher mein tägliches Zen zu finden.
Fazit: Egal welche Gewohnheit wir in unserem Leben manifestieren möchten. Wir benötigen Selbstkontrolle, um diese zu erreichen. Wenn wir geübt im Umgang mit unseren inneren Schweinhund werden und uns unserem Ziel immer mehr annähern, fühlen wir uns zufrieden und selbstbestimmt. Natürlich brauchen wir dafür ein Motiv, mit dem wir im Einklang sind und den Freiraum uns Ausnahmen zu gestatten. Dann ist Disziplin nicht anstrengend, sondern vielmehr eine wunderbare Hilfestellung, um uns in einem natürlichen Gleichgewicht weiterzuentwickeln.
3 Comments
catalyzr
28. April 2017 at 14:29Ich finde den Bereich total spannend! Habe ich mich grade auch mit auseinandergesetzt. Das gute ist ja auch je öfter man diesen innere Schweinehund überwunden hat, desto mehr nimmt man an Fahrt auf. Man gewinnt Momentum. Es kann einen keiner mehr aufhalten und das ist eins der coolsten Gefühle überhaupt!
Liebe Grüße
Tim
Maria Ma
1. Mai 2017 at 18:34Hey Tim,
das stimmt genau! Das Schöne ist, dass sich die Motivation dann auch noch auf andere Bereiche überträgt.
Und irgendwie alles grundsätzlicher cooler und leichter wird.
Liebste Grüße
Maria
strapazi77
11. Mai 2017 at 14:00Liebe Maria,
gut &ermutigend, deine Worte und dein Teilhaben-Lassen – vielen Dank!
Ja, Disziplin macht zufrieden. Manchmal bedeutet es, auf ein kurzfristiges Glück zu verzichten, um ein langfristiges zu erreichen. Yogi Bjahan, Meister des Kundalini-Yoga, behauptete sogar: “Disziplin macht frei.”Diese These fand ich spannend und entdecke:Ja, genau. Es macht ja z. B. total etwas mit mir, wenn ich meine 40-Tage-Meditation durchhalte, wenn ich mich dem stelle, was sich da zeigen möchte, wenn ich Schleier für Schleier lüfte.
In diesem Sinne, dir & deinen Lesern einen wunderbaren Mai!
Schau(t) doch mal auf meinem Blog vorbei, ich würde mich sehr freuen!
http://www.seisofrei-lebenskunst.de
Von Herzen, Carolin