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Wie natürliche Verhütung mein Leben verändert hat

Die Antibabypille ist out. Viele Frauen suchen nach einer hormonfreien Alternative, aber die wenigsten wissen, dass sie sich eigentlich nur auf Mutter Natur und sich selbst verlassen können.

Plötzlich fühlte ich mich anders. Befreit. Unbeschwert. Wie losgelöst. Nachdem ich vor fünf Jahren beschloss, die Pille abzusetzen fiel eine riesige Last von mir. Eine Last, die ich neun lange Jahre unmerklich mir mir herum geschleppt hatte. Eine Last, mit der es mir eigentlich ganz gut ging, denn ich hatte keinerlei Beschwerden. Und trotzdem beschloss ich, meinem Körper mal eine Hormon-Auszeit zu gönnen. Niemals aber hätte ich damit gerechnet, wie frei und fabelhaft ich mich ohne Pille fühlen würde. Und so stand für mich auch ziemlich schnell fest: Keine Hormone mehr, nie wieder.

Soweit so gut. Bis ich meinen Freund kennen lernte. Nach langem Überlegen, Suchen und intensiver Recherche bin ich auf natürliche Verhütung gestoßen. „Bist Du verrückt?“, „Willst Du schwanger werden?“, „Oha!“, trotz all dieser Kommentare aus meinem Umfeld, entschied ich mich für die symptothermale Methode. Weil die Zahlen einfach dafür sprachen: 99,7-prozentige Sicherheit, also 3 von 1000 unerwünschten Schwangerschaften innerhalb eines Jahres. Damit konnte ich gut leben. Und tue es heute, 3 Jahre später immer noch. Ziemlich gut sogar.

Alles auf Anfang

Natürliche Verhütung hat mein Leben ganz schön umgekrempelt und es auf eine Weise verändert, wie ich es nie erwartet hätte. Ich habe unheimlich viel über die Vorgänge in meinem Körper gelernt, und mein Zykluswissen auf Vordermann gebracht. Daraus ist ein intensives Körpergefühl entstanden, was wiederum meinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Boost gegeben hat. Ich weiß nun, wann meine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage sind, wann mein Eisprung stattfindet und in welchem Zeitraum ich überhaupt verhüten muss. Ich kann die Zeichen, die mir mein Körper sendet, eigenständig deuten. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann, bin nicht mehr fremdgesteuert durch Hormone, und erlebe dadurch ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl. Ich bin nun im Einklang mit meinem Körper und mir.

Das Denken und Wissen rund um meinen Zyklus wurde mir viel zu lange durch die Pille abgenommen, Tag für Tag habe ich sie wie ein Roboter geschluckt, mir überhaupt keine Gedanken gemacht, schon gar nicht über Spätfolgen wie Akne, unregelmäßige Zyklen oder schlimmeres. Auch nicht darüber, dass wir nur an 6 Tagen pro Monat fruchtbar sind. Der Biologie-Unterricht war längst vergessen, und so selbstverständlich wie alle anderen auch nahm ich täglich einen beachtlichen Hormon-Cocktail ein.

Coole Tools

Dabei müssen wir Frauen nur unser kluges Köpfchen einschalten und uns ein wenig mit uns selbst und unserem Körper beschäftigen. Das müssen wir noch nicht mal allein tun, es gibt mittlerweile unzählige, coole Tools wie Apps und kleine Computer, die uns bei natürlicher Verhütung unterstützen und den Aufwand erheblich reduzieren. Temperaturkurven auf ein Blatt Papier kritzeln und schwitzend über der Auswertung zu brüten, braucht heutzutage wirklich niemand mehr. Aber ganz egal, auf welche Weise Frauen natürlich verhüten: Ihr Körper und Geist wird es ihnen danken.

 

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6 Comments

  • Reply
    Natascha
    12. November 2015 at 11:24

    Liebe Maggie, toller Artikel. Ich verhüte auch natürlich. Seit ungefähr zwei Jahren. Ich habe aber auch Gottseidank einen tollen Zugang zu meinem Zyklus und merke, wann ich meinen Eisprung habe. Ich kann nur aus tiefstem Herzen das Buch “Frauenheilkunde” von Dr. Rüdiger Dahlke empfehlen

    • Reply
      Maggie
      13. November 2015 at 10:56

      Hallo liebe Natascha, vielen Dank für Dein Lob! Freut mich sehr, dass auch Du so zufrieden mit natürlicher Verhütung bist. Von dem Buch habe ich schon viel gehört, werde es mir definitiv bald bestellen. Alles Liebe, Maggie

  • Reply
    Nele
    12. November 2015 at 14:11

    Liebe Maggie,
    schöner Artikel und tolle Seite. Ich freue mich immer total, wenn ich sehe dass jemand über die symptothermale Methode berichtet.
    Da schon meine Mama damit verhütet hat, hat sie mir von Anfang an beigebracht, wie das funktioniert. Meine ersten Zyklen mit 13 Jahren waren allerdings noch so zackelig und ich irgendwann so pubertär, dass ich nach ein paar Jahren keine Lust mehr hatte auf das tägliche Messen.
    Also griff ich irgendwann, als Verhütung ein ernsteres Thema wurde, doch zur Pille, merkte aber schnell, wie sehr mein Körper darunter leidet und sich verändert.
    Seit knapp 2 Jahren verhüte ich jetzt wieder ernsthaft mit der symptothermalen Methode und es hat sich nicht nur das Gefühl für meinen eigenen Körper, sondern tatsächlich auch mein Zyklus selbst verändert, nur dadurch, dass ich mich mehr mit ihm beschäftige.
    Ich finde es schlimm, wie viele Frauen und Mädchen einfach unwissend die Pille schlucken, ohne ein Gefühl für ihre eigene Weiblichkeit zu bekommen, und dabei die ganz natürlichen Vorgänge im eigenen Körper völlig durcheinander bringen.
    Umso wunderbarer ist es, dass immer mehr Frauen (und sogar ein paar wenige Männer) aufklären und über natürliche Verhütungsmethoden berichten! Vielen Dank also an dieser Stelle, dass du natürliche Verhütung populärer machst!

    • Reply
      Maggie
      13. November 2015 at 11:02

      Hallo liebe Nele, vielen Dank für Deine liebe Nachricht und das viele Lob! Freue mich sehr darüber.

      Ich finds total super, dass Deine Mama Dich so früh an die Methode heran geführt hat! In der Pubertät funktioniert sie leider noch nicht so gut, weil sich der Zyklus erst einpendeln muss, wie Du schon richtig berichtet hast.

      Aber klasse, dass Du nun wieder zur natürlichen Verhütung zurückgefunden hast. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute damit. Liebe Grüße, Maggie

  • Reply
    Nadine
    13. November 2015 at 7:44

    Ihr Lieben, das Kreuz Pille…:( Nachdem ich sie 18 Jahre genommen habe, war auch ich die Hormonschluckerei leid. Das ist nun fast drei Jahre her. Im ersten Jahr hatte ich einen seehr unregelmäßigen Zyklus, so dass natürliche Verhütung nicht infrage kam. Ich lernte ungefähr zeitgleich einen tollen Mann kennen und wurde bald ungewollt schwanger, was diese Beziehung ruinierte. Nebenbei habe ich bis heute mit starker Akne zu kämpfen, welche total am Selbstwert nagt. So sehr, dass ich bei all dem Leidensdruck und nach drei Jahren Darmsanierung, Heilpraktiker, Hautarzt, viel Geld, Schwangerschaftsabbruch, verkorkster Sexualität, Trennung, kurz davor bin zu resignieren und mir wieder die Pille zu holen. Fast versklavt von diesem künstlichen Dreck. Ich bin total für Natürlichkeit. Mit der natürlichen VM käme ich mittlerweile vielleicht sogar klar, aber diese Hautproblematik macht mürbe.

    • Reply
      Maggie
      13. November 2015 at 11:09

      Hallo liebe Nadine, danke, dass Du Deine Geschichte so offen mit uns teilst! Zunächst einmal finde ich es grundsätzlich toll, dass Du die Pille abgesetzt hast. Ein unregelmäßiger Zyklus danach ist ganz normal. Dennoch kann man auch mit unregelmäßigen Zyklen natürlich verhüten, darüber schreibe ich ebenfalls auf meinem Blog.

      Verstehe nur zu gut, wie sehr Dir Deine Akne zu schaffen macht. Ich habe auch welche bekommen, nachdem ich die Pille abgesetzt habe. Mittlerweile habe ich meine Haut wieder sehr gut im Griff, sie ist zu 90 bis 95 Prozent rein, Tendenz steigend. Das war ein langer und anstrengender Weg. Auch darüber schreibe ich auf meiner Website bzw. habe ich gerade einen eGuide zum Thema veröffentlicht, damit anderen vielleicht dieser lange Weg erspart bleibt und sie gleich die richtigen Mittel finden: http://wearetheladies.de/pickel-ade/

      Vielleicht sind ein paar hilfreiche Tipps für Dich dabei, die Dich dazu bewegen, es erst mal weiterhin ohne Pille zu versuchen. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg! Alles Liebe, Maggie

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