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Bloggen & Werte | Muss wirklich alles veröffentlicht werden?

Vor einiger Zeit sah ich ein You-Tube Video, dass mich etwas irritierte. Eine You Tuberin, die Videos über Selbstliebe und einen gesunden und glücklichen Lifestyle produziert und mittlerweile eine halbe Millionen Abonnenten hat, erzählte darin, dass sie in regelmäßigen Abständen halluzinogene Pilze konsumiert. Da sie dadurch soziale Situationen besser aushalten kann und sich im Kontakt mit Menschen nicht so schnell ausgelaugt fühlt.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich verurteile niemanden, der Drogen konsumiert. Aber seine sozialen Ängste mit Halluzinogenen zu überdecken, die schwere Psychosen auslösen können, ist langfristig kontraproduktiv und gefährlich. Noch gefährlicher finde ich allerdings diese Erkenntnisse mit seinen Followern zu teilen, die sich zum großen Teil noch im Jugendalter befinden und häufig stark mit ihren digitalen Vorbildern identifizieren.

Niemand ist perfekt.

You-Tuber und Blogger, die sich im Selbsthilfe-sektor bewegen, haben oft eine eigene Selbstfindungreise hinter sich, die sie überhaupt dazu inspiriert hat, sich so intensiv mit dieser Thematik zu beschäftigen und ihre Erkenntnisse mit der Online-Welt zu teilen.

Aber gibt es überhaupt noch gesunde Grenzen beim Veröffentlichen von privaten Inhalten aus dem Leben von You-Tubern & Bloggern?

Eine weitere Sache, die ich strange finde, ist, dass mir immer mehr nackte Menschen auf Thumbnails, oder Instagram begegnen. Liegt das daran, dass uns durch das Überangebot an persönlichen Informationen mittlerweile nichts mehr schocken kann und auffallen in einem Zeitalter, in dem schon alles geteilt wurde immer schwieriger wird? Welche Botschaft vermittelt eine You-Tuberin, die im Tanga an einem indischen Strand lang läuft über Selbstliebe redet, aber keine Rücksicht darauf nimmt, was die kulturellen Gegebenheiten der Einheimischen sind?

Und wieviel Verantwortung tragen Blogger und You-Tuber als Vorbildfunktion ihren Zuschauern und ihrer Leserschaft gegenüber?

Ob ich jetzt Online über meinen Drogenkonsum berichte. Oder mich immer freizügiger vor der Kamera zeige. Im Endeffekt kann ja jeder machen was er will. Das ist mir schon klar. Aber sollten Yogis, Health- und Lifecoaches nicht mit ihren Inhalten einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft leisten?

Authentisch zu sein und seinen persönlichen Ausdruck in die Welt zu bringen, schließt das für mich nicht aus.

Ich bin natürlich auch nicht perfekt und vielleicht aktiviert sich bei diesem Thema auch die Pädagogin in mir. Aber ich wollte es mal ansprechen, weil es mich seit mehreren Monaten beschäftigt. Ich sehe diese Entwicklung auch als Motivation mich noch mehr mit meinen eigenen Werten auseinanderzusetzen und mein Handeln damit in Einklang zu bringen. Denn jeder von uns besitzt ja Gott sei dank die Eigenverantwortung herauszufinden, was uns selbst und der Gemeinschaft dienlich ist, was unseren inneren Raum wirklich erweitert und was wir mit unseren Klicks supporten wollen.

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5 Comments

  • Reply
    Andrea
    15. März 2017 at 19:52

    Hallo Maria Ma,
    ich verstehe dich gut.Auch ich bin oft irritiert angesichts mancher Beiträge.
    Liebe Grüße Andrea!

  • Reply
    yogascha
    16. März 2017 at 8:11

    Diese Thumbnails haben oft nicht einmal etwas mit dem eigentlichen Inhalt zutun. Ich glaube wirklich, dass es so viel Angebot gibt und das Auge unbewusst schneller auf so extreme Sachen reagiert.

    • Reply
      Maria Ma
      16. März 2017 at 11:05

      Jo, Clickbait wird vor allem bei You Tube richtig intensiv betrieben.

  • Reply
    Franzi
    16. März 2017 at 15:59

    Guter Gedanke. Aber vielleicht sind solche Wege auch wichtig um im Netz wieder mehr Rahmen zu bieten? Aber wer legt diese fest? Ich bin völlig bei dir, aber wir lernen ja auch oft durch Fettnäpfchen oder Ausreizen eines Themas mehr über den Umgang. Solange wir auch kritisch hinterfragen, bin ich mir sicher: Es reguliert sich wieder. Hoffe ich.

    • Reply
      Maria Ma
      17. März 2017 at 13:22

      Hey Franzi,

      das mit der Regulation hoffe ich auch. Denn es gibt natürlich keinen Rahmen. Der Rahmen ist wahrscheinlich der Werte-Filter, den Blogger nutzen können, bevor sie Dinge veröffentlichen. Und die Leser natürlich auch, in dem sie sich Gedanken machen, was sie wirklich mit ihren Klicks supporten wollen.

      Liebste Grüße
      Maria

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